 
 
Wie sich die Wissenschaft auf den Weg macht, Gesundheit ganzheitlichen zu verstehen
Gesundheit ist ein Prozess, den wir ein Stück weit selbst beeinflussen. Das haben wir inzwischen begriffen, und wir geben tagtäglich unser Bestes: Wir bewegen uns regelmäßig, achten auf ausgewogene Ernährung, schlafen reichlich und meiden toxischen Stress. Zu dumm nur, dass wir meist nicht spüren, was uns langfristig guttut, und was uns eher schadet.
Die Evolution hat den modernen Menschen noch nicht mit dem richtigen Sensorium für ein langes Leben bei bestmöglicher Fitness in einer technisierten Welt ausgestattet. An dieser Stelle werden Epigenetik und Systembiologie die Wende bringen. Sie sind gerade dabei, den Menschen und seine Gesundheit ganzheitlich zu verstehen. Das birgt ungeahnte Chancen für eine Präventionsmedizin der Zukunft. Wir werden Krankheiten gezielt bekämpfen können, bevor sie entstehen.
Die Epigenetik beeinfluss entscheidend mit, wie schnell wir altern – also auch, wie lange wir fit bleiben und wie hoch unsere Lebenserwartung ist. Sie erklärt uns das Gedächtnis der Zellen und zeigt, warum das Startkapital, das wir heute in unsere Gesundheit investieren, noch Jahrzehnte später Rendite abwerfen wird – wenn wir es richtig anstellen.
Messen lassen sich diese Prozesse längst – unter anderem mit der sogenannten Horvath`schen Uhr, die unser Alterungstempo erfasst. Allerdings dürfen wir Krankheitsprävention und sogenannte Longevity nicht behandeln wie ein simples monogenetisches und lineares Merkmal. Gesundheit, Langlebigkeit und Resilienz gehören zu den komplexesten Merkmalen überhaupt – und sie werden entsprechend komplex geregelt.
Wenn es uns eines Tages gelingt, möglichst viele individuelle, größtenteils epigenetische Daten mit Methoden der Künstlichen Intelligenz in Modellen zu verrechnen, die auf guter Grundlagenforschung basieren, wird es uns auch gelingen, Gesundheit als Prozess zu steuern. Dann könnte eine Utopie Realität werden: Mit Hilfe digitaler Zwillinge des Menschen würden wir langsamer altern und länger gesund leben.
Dr. rer. nat. Peter Spork ist laut Deutschlandfunk nicht nur „einer der führenden deutschen Wissenschaftsautoren“ sondern auch „der Mann, der die Epigenetik populär machte“. Er studierte Biologie, Anthropologie und Psychologie in Marburg und Hamburg und arbeitet seit 1991 als Wissenschaftsjournalist (Die Zeit, FAZ, SZ, NZZ, Geo, Bild der Wissenschaft, RiffReporter). Spork ist Autor zahlreicher Sachbücher, die in mehr als zehn Sprachen übersetzt wurden.
Sein Spiegel-Bestseller Der zweite Code ist das erste populärwissenschaftliche Sachbuch über Epigenetik. In seinem zweiten Spiegel-Bestseller Gesundheit ist kein Zufall (nominiert für das Wissensbuch des Jahres 2017 und das Wissenschaftsbuch des Jahres 2018) schildert er, welche Auswirkungen die neuen Erkenntnisse der Molekularbiologie für unseren Umgang mit uns selbst und unseren Kindern und Enkeln haben.
Im aktuellen Buch Die Vermessung des Lebens (nominiert für das Wissenschaftsbuch des Jahres 2022) entführt er in die Welt der Systembiologie – also eines wissenschaftlich orientierten ganzheitlichen Verständnisses des Menschen.
Der Eintritt ist frei. 
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Die Veranstaltungen werden mehrheitlich aufgezeichnet.