Warum uns der christliche Glaube verpflichtet, die Schöpfung zu bewahren
Was, wenn man die Bibel ernst nähme? Also den Schöpfungsauftrag zum Beispiel und das Leben des Jesus von Nazareth. Dann würde das Christsein mit einem Schlag hochpolitisch und Klima- und Artenschutz stünden ganz oben auf der christlichen Agenda.
Davon ist Julia Enxing überzeugt. Sie ist Professorin für Fundamentaltheologie an der Ruhr-Universität Bochum und hat mit dem Buch „Und Gott sah, dass es schlecht war“ ihre sehr persönliche Sichtweise dargelegt. „Die Frage, wie wir mit unserem Planeten Erde umgehen und wie wir ihn den nachfolgenden Generationen – sowohl den menschlichen als auch den tierlichen – hinterlassen, hängt eng mit der Frage zusammen, welche Menschen wir sein wollen, worin wir unsere Verantwortung sehen und worin Sinn und Ziel unseres Daseins bestehen“, schreibt Enxing. Wenn der christliche Mensch sich als Ebenbild Gottes sieht, bedeutet das auch, „als gestaltendes und nicht vernichtendes, als erhaltendes und nicht ausbeuterisches Individuum durchs Leben zu gehen“. Und weiter: „Ob wir den nachfolgenden Generationen »einen bewohnbaren Planeten« hinterlassen, entscheidet über unsere eigene Würde.“
Julia Enxing hält „nichts für so dringend wie die Aufgabe, ein neues Bewusstsein für unsere inner- und intergenerationellen sowie planetarischen Verwobenheiten zu wecken und zu schärfen und einen neuen Weg einzuschlagen“. Darum wird es in ihrem Vortrag bei „Wissen fürs Leben“ gehen.
Julia Enxing wurde 1983 geboren und ist seit April 2024 Professorin für Fundamentaltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum. Davor, von 2019 bis 2024, hatte sie den Lehrstuhl für für Systematische Theologie am Institut für Katholische Theologie der TU Dresden inne. 2017 wurde sie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen mit der Arbeit „Schuld und Sünde (in) der Kirche. Eine Systematisch-Theologische Untersuchung“ habilitiert. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Theologien der Nachhaltigkeit, Öko- und Tier-Theologien, theologische Gender Studies und Prozesstheologie.
Julia Enxings Website: https://juliaenxing.de/ sowie https://www.kath.ruhr-uni-bochum.de/fund-theol/
Der Eintritt ist frei.
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Die Veranstaltungen werden mehrheitlich aufgezeichnet.