Wissen fürs Leben

Joachim Bauer: Menschlichkeit in digitalen Zeiten

Porträtbild von Joachim Bauer. Titel des Vortrags: Menschlichkeit in digitalen Zeiten 

 

Alle blicken erwartungsvoll nach Silicon Valley, wo der Puls der Zeit immer schneller schlägt. Jede neue Entwicklung in der Künstlichen Intelligenz lässt vermuten, dass wir bald das Denken einstellen könnten. Davor warnt der Hirnforscher Joachim Bauer eindringlich. Sein neues Buch „Menschlichkeit in digitalen Zeiten“ erscheint im April 2026. Darin hinterfragt er kritisch die „schöne neue Welt“ der Tech-Milliardäre und beleuchtet, wie digitale Angebote wie Social Media, Computerspiele, KI und Chatbots vor allem junge Menschen beeinflussen.

Der renommierte Hirn- und Genforscher, Psychotherapeut, Arzt und Bestsellerautor Joachim Bauer zählt zu den prominentesten mahnenden Stimmen in unserer sich schnell verändernden Welt. Am 21. April 2026 stellt er ab 19:30 Uhr in unserer Reihe „Wissen fürs Leben“ sein neues Buch vor.

Bauer ist kein Gegner des Fortschritts. Er hält die Debatte über digitale Endgeräte für falsch geführt. „Digitale Systeme können fantastische Werkzeuge sein“, schreibt er, „wenn wir sie kontrollieren. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie uns von unserer wichtigsten Energiequelle – den analogen zwischenmenschlichen Beziehungen – abschneiden. “ Wer wessen Werkzeug ist, bleibt die entscheidende Frage.

Mit Sorge beobachtet Bauer die Zukunftsvisionen aus dem US-amerikanischen Hightech-Zentrum. Was planen Elon Musk, Peter Thiel und andere Tech-Barone wirklich? Geht es um eine Kastengesellschaft, in der der Wert eines Menschen am gesellschaftlichen Stand und Vermögen gemessen wird? Eine Ideologie der Ungleichheit legitimiert die Herrschaft von Eliten, trägt pseudo-religiöse Züge und verspricht wenigen Erlösung. Menschen, die an einen KI-Himmel glauben, lassen sich instrumentalisieren und akzeptieren extreme Maßnahmen, um ein Techno-Paradies zu schaffen. Das wäre das Ende der Demokratie.

Dass sich immer mehr Kinder und Jugendliche aus der Realität in die digitale Welt zurückziehen und von dieser regelrecht absorbiert werden, leistet den gefährlichen Entwicklungen Vorschub. Dabei sind es die analogen Beziehungen, die den Menschen ausmachen, nicht digitale Traumwelten.

In Deutschland verbringen 1,2 Millionen Kinder und Jugendliche täglich mehr als vier Stunden in sozialen Medien. Laut WHO ist das riskant. Glücklich macht es die jungen Nutzer nicht. Im Gegenteil: Drei Stunden täglich in Social Media verdoppeln das Depressionsrisiko, zeigt die Forschung. „Statt des versprochenen Friedens erleben Jugendliche Konkurrenz um Anerkennung: Wer hat mehr Likes, mehr Follower? Wer sieht besser aus? Statt Gemeinschaft erleben sie Hass, Konkurrenz und Stress“, sagt Bauer. Die Jugend prägt die Gesellschaft von morgen. Deshalb fordert Bauer ein Umdenken: „Kinder brauchen tragfähige Beziehungen zu echten Menschen, um seelisch und körperlich zu gedeihen. “

Zur Person: Joachim Bauer

Univ. Prof. Dr. Joachim Bauer ist Neurowissenschaftler, Genforscher, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sowie für Innere Medizin. Er ist in beiden Fächern habilitiert und als Psychotherapeut tätig. Professor Bauer lehrt, forscht und praktiziert in Berlin. Er hat 13 viel beachtete Bücher geschrieben, darunter drei Spiegel-Bestseller. Bauer ist Vater von zwei Kindern und Großvater von zwei Enkelkindern.

 

Informationen zur Veranstaltung

Der Eintritt ist frei.
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Die Veranstaltungen werden mehrheitlich aufgezeichnet.

  • Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
    Bahnhof bzw. Haltestelle Feldkirch Katzenturm/Busplatz.
  • Nächster Parkplatz: Tiefgarage Busplatz, Hirschgraben (das Ticket können Sie bei unserem Infocenter für 3 Stunden abstempeln lassen)

Anmeldung

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